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DIE HÖLLE – INFERNO | Ohne Rex, aber mit viel Thrill

In DIE HÖLLE – INFERNO wird im beschaulichen Wien eine junge Taxifahrerin ungewollt zur Zeugin eines Mords und fortan von dem fanatischen Serienmörder verfolgt, der seine acht Opfer alle nach dem gleichen Muster umgebracht hat. Um seine einzige Zeugin auszuschalten, nimmt er mehrere Verfolgungsjagden mit ihr auf sich – durch die Schönlaterngasse Wiens oder in einem überfüllten Wagon der U1.

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© Splendid Film

Inhalt

Die resolute Taxifahrerin Özge Dogruol (Violetta Schurawlow) lebt in Wien, besucht die Abendschule, redet wenig und trainiert hart. Sie ist eine leidenschaftliche Thaiboxerin, die keine Auseinandersetzung scheut. Eines Nachts wird Özge unfreiwillig Augenzeugin eines extrem brutalen Mordes im Nachbarhaus. Der Täter (Sammy Sheik), ein fanatischer Serienmörder, weiß, dass Özge ihn beobachtet hat und ist entschlossen, sie aus dem Weg zu schaffen. Er lauert Özge in ihrer Wohnung auf, tötet jedoch die Falsche: Ranya, Özges Cousine und beste Freundin. Nun muss Özge sich auch noch um Ada, die kleine Tochter von Ranya kümmern. Hilfe bekommt die Gejagte von dem mürrischen Wiener Kommissar Christian Steiner (Tobias Moretti), der eigentlich schon genug damit zu tun hat, seinen demenzkranken Vater (Friedrich von Thun) zu versorgen. Auch Steiner kann nicht verhindern, dass der Serienkiller Özge immer näher kommt. Eine unerbittliche Jagd beginnt …

Kritik

Da werden alte Erinnerungen wach: Tobias Moretti jagt in den Straßen von Wien einen Killer – leider ohne Hund, aber ganz im Charme von Kommissar Rex. Wenngleich dieser Thriller wesentlich düsterer ist und Anspielungen auf den ersten Teil von Dantes „Göttlicher Komödie“ enthält. Schließlich geht ja hierbei um die menschlichen Abgründe und dessen unerbitterliche Zurechtweisung durch das Fegefeuer bzw. Hölle. Packend erzählt, nimmt uns Regisseur Stefan Ruzowitzky in dieser deutsch-österreichischen Koproduktion mit auf eine spektakuläre Jagd nach dem Killer. In dunklen, schmutzigen Bildern erlebt der Zuschauer die österreichische Hauptstadt von einer anderen Seite. Der Glanz einer Metropole versinkt im Schatten eines Mörders. Dies erweckt den Gedanken an einen Film-Noir und zeichnet sich auch in der Inszenierung ab. Tobias Moretti spielt den grimmigen Ermittler, gealtert, aber immer noch bissig mit viel Menschlichkeit, vor allem in den zwischenmenschlichen Momenten mit seinem Vater – gespielt von Friedrich von Thun. Es ist das Kontrastprogramm zu einem sonst rasanten Film, dessen Spannung wie ein roter Faden ständig existent ist. Gepaart mit enorm viel Action, muss man sich vor großen Produktionen aus Hollywood nicht verstecken. Das Ensemble ist wunderbar gecastet und spielt die ihnen zugeteilten Rollen erwartungsgemäß gut. Allen voran Violetta Schurawlow erweist sich als grandiose Gejagte. DIE HÖLLE – INFERNO ist tolles deutschsprachiges Thriller-Kino ohne seh- oder spürbaren Makel.

Fazit: Da zerrt jede Minute an den Nerven. Die Hölle – Inferno weckt Erinnerungen an gute alte Serienstreifen wie Kommissar Rex & Co, bringt jedoch viel individuelle Klasse mit, um auch die Erwartungen des immer stärker werdenden Krimi-Publikums zu erfüllen und die Kitzel nach erregenden Momenten zu stillen. 

FSK ab 16 (blau)Originaltitel:           Die Hölle
Produktionsland/-jahr:   AT/DE 2017
Laufzeit:                92 min
Genre:                   Thriller

Regie:                   Stefan Ruzowitzky
Drehbuch:                Martin Ambrosch
Kamera:                  Benedict Neuenfels

Kinostart:               19. Januar 2017
Home Entertainment:      -

Verleih:                 Splendid Film

(Quelle: SplendidFilm)

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