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THE SECRET MAN | Ein Mann, der viel weiß, ist eine Gefahr oder Segen

Vor allem Alan J. Pakulas Kinoklassiker Die Unbestechlichen von 1976 prägt unser Bild des Politikskandals: Die Recherchen der von Dustin Hoffman und Robert Redford gespielten Journalisten und ihre Treffen mit dem Informanten „Deep Throat“ führten zum ersten Mal in der US-Geschichte zum Rücktritt eines Präsidenten. Jetzt erzählt THE SECRET MAN die Geschichte aus der anderen Perspektive und zeigt wer sich hinter „Deep Throat“ verbirgt.

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© Wild Bunch Germany

Inhalt

Die USA im Sommer 1972: Die Atmosphäre ist durch Vietnamkrieg und Bürgerrechtsbewegung bereits aufgeheizt, als “Watergate” wie eine Bombe einschlägt. Nach einem rätselhaften Einbruch in die Zentrale der Demokratischen Partei tappen viele Journalisten im Dunkeln. Ein Mann jedoch weiß mehr: Mark Felt (Liam Neeson), Vizechef des FBI, kennt die Ermittlungsergebnisse aus erster Hand und ist bereits früh von der Beteiligung der Nixon-Regierung überzeugt. Ein weiterer Grund für sein Misstrauen ist der neue, von Nixon eingesetzte FBI-Direktor Patrick Gray (Marton Csokas), der die “Watergate”-Ermittlungen auffällig schnell beenden will. Nach 30 Dienstjahren ist Mark Felt hin- und hergerissen zwischen seiner Loyalität zum FBI und seinem Verständnis von Recht und Moral. Er riskiert schließlich alles und kontaktiert Bob Woodward (Julian Morris), Redakteur der Washington Post, um ihn mit den streng geheimen Informationen zu versorgen. Bald jagt ganz Washington den mysteriösen Whistleblower, besser bekannt als „Deep Throat“.

Kritik

Vorweg sei gesagt: THE SECRET MAN ist kein Film für Zwischendurch, sondern für hartgesottene Polit-Fans, die mit Watergate einiges anfangen können. Es ist die Affäre, die bis heute nachhallt und in die Geschichte der USA eingegangen ist. Zur Amtszeit Nixon trug sich jener Skandal zu, der es bereits zweimal auf die große Leinwand schaffte und mit The Secret Man nun der dritte Anlauf unternommen wurde, Watergate entsprechend zu beleuchten. Doch Peter Landesman wirft einen anderen Blick auf die Ereignisse, die auf einer wahren Begebenheit beruht. Der Skandal ist der selber, doch der Blickwinkel ist ein anderer. Liam Neeson als unerschütterlicher FBI-Mann, der alles weiß und damit so gefährlich ist für die hohen Tiere. Der Spagat zwischen Loyalität, Recht und Moral lebt Neeson mit Leichtigkeit vor der Kamera aus und trägt einer solide, aber oft zu steife Erzählung. Die Dynamik lebt von der neu gewonnenen Sicht auf die Watergate-Affäre. Action sucht man hier vergebens, viel mehr ist es die Dramatik, wie gehandelt wird und welche Folgen es hat. Eingebettet in einer gelungenen 70er-Jahre-Kulisse entwickelt sich somit ein Sog, dem sich nicht jeder entziehen kann. Dialoge sind hier Trumpf.

Fazit: Leise und zuweilen etwas träge – The Secret Man ist kein für jeden, sondern nur für die echten Politik-Interessierten, die ihren Horizont in Sachen “Watergate” erweitern wollen. Liam Neeson sowie der restliche Cast spielen groß auf und verleihen dem Film die so wichtige Authentizität und Glaubwürdigkeit. 

FSK ab 12 (grün)Originaltitel:           Mark Felt: The Man Who Brought Down the White 
                         House
Produktionsland/-jahr:   US 2017
Laufzeit:                103 min
Genre:                   Drama, Biografie, Historie

Regie:                   Peter Landesman
Drehbuch:                Peter LandesmanMark Felt (Bücher)
Kamera:                  Adam Kimmel 

Kinostart:               2. November 2017
Home Entertainment:      9. März 2018

Verleih:                 Wild Bunch Germany

(Quelle: Wild Bunch Germany)

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