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MIDWAY – FÜR DIE FREIHEIT | “Noch nie waren so viele, so sehr wenigen ausgeliefert”

Erfolgsregisseur und Garant für bildgewaltiges Kino Roland Emmerich widmet sich mit MIDWAY – FÜR DIE FREIHEIT dem historischen Stoff einer richtungsweisenden Schlacht – und das in einer spannungs- und emotionsgeladenen Inszenierung.

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© Universum Film

Inhalt

Pazifik, 4. bis 7. Juni 1942: Demokratie und Freiheit stehen auf dem Spiel, als es nach dem Angriff auf Pearl Harbor bei den abgelegenen Midwayinseln zu einem entscheidenden Aufeinandertreffen kommt, bei dem die zahlenmäßig geschwächte US-amerikanische Marine und Luftwaffe allen Widrigkeiten trotzt, um sich einem in jeder Hinsicht überlegenen Gegner zu stellen. Mit Mut, außergewöhnlicher Entschlossenheit und historisch beispielloser Gefechtskunst konfrontieren sie die Kaiserliche Japanische Marine in einer atemberaubenden Luft- und Seeschlacht, die den entscheidenden Wendepunkt des Pazifikkrieges einleiten soll…

Kritik

Roland Emmerich gehört zu den populärsten und erfolgreichsten deutschen Filmemacher in Hollywood. Über Dreijahrzehnte baute sich der gebürtige Stuttgarter ein bombastisches Image auf. Bis heute ist sein Markenzeichen: der patriotische Katastrophenfilm. Die Welt regelmäßig an den Abgrund zu führen, liegt dem Schwaben. Sei es Aliens, Naturgewalten oder Monster – Emmerich weiß, wie er die Massen ins Kino lockt. Stets auf dem amerikanischen Markt zugeschnittene Filmchen, die die ganze Stärke der USA symbolisieren, sind mittlerweile jedem aufgefallen. Ja, der 63-Jährige braucht für seine ausschweifenden Blockbuster Geld und das kriegt man in Hollywood nur, wenn man den Geldgeber in ein entsprechendes Licht rückt. Dafür heimst Emmerich bis heute Kritik ein, doch kann er sich meist dank seiner Inszenierung meist davon loslösen und tatsächlich mit Unterhaltung punkten. Ich für meinen Teil muss es im Vorfeld von MIDWAY erwähnen, denn im Fokus steht wieder einmal die US-Armee und ein Triumph über den Feind.

Mit Sicherheit gehört die Schlacht um die Midwayinseln zu den Ereignissen, die maßgeblich dazu beigetragen haben, dass der Zweite Weltkrieg zum Positiven ausgegangen ist, doch betiteln viele Zuschauer bereits vor Kinostart, dass die Veröffentlichung von Midway im Zeitalter eines überkandidelten US-Präsidenten Donald Trump zu penetrant nach Patriotismus und “USA ist geil” schreit. Emmerich kann sich diesem Strudel auch mit seinem neusten Werk nicht gänzlich entziehen. Doch so viel Kritik er dafür an dieser Stelle auch kassiert, konzentriere ich mich nun allein auf die Einschätzung des Films in punkto Inszenierung und Unterhaltungsfaktor – und so viel ist gewiss, davon gibt es mehr als genug.

Emmerich hat noch nie wirklich Probleme gehabt, einen namenhaften Cast um sich zu scharren. Auch für Midway hat der Deutsche allerhand Prominenz in den Krieg geschickt. So flimmern Ed Skrein, Aaron Eckhart, Dennis Quaid, Luke Evans, Woody Harrelson, Mandy Moore oder Patrick Wilson über die Kinoleinwand, um nur mal einige Namen zu nennen. Generell liest sich die Castliste, wie die Einwohnerzahl einer Kleinstadt. Viele Akteure, viel Action – so die Devise und nach recht erfolgreichen Kriegsfilmen wie Pearl Harbour, Der Soldat James Ryan oder Dunkirk – will nun auch Emmerich ein Wörtchen mitreden.

Midway ist in der Tat ein ernstzunehmender Streifen, der sicherlich patriotisch ist, aber in der Gesamtheit seine Daseinsberechtigung hat. Cineastisch ist das ganz großes Kino begleitet von viel Spannung, tollen Effekten und der notwendigen Härte eines Krieges. Midway ist brutal, schonungslos, aber auch ein bisschen verliebt und überzeichnet. So ergibt sich ein ganz eigener Stil, der Midway aus der Masse an Kriegsfilmen abhebt. Ob er ihn aber schlussendlich auch besser macht, diese Einschätzung ist jedem selbst überlassen. Aus meiner Sicht aber sind 138 Minuten Geschichtsunterricht kurzweilig, konsequent und bekanntermaßen mit einem Happy End gekrönt – schließlich kennen wir den Verlauf der Geschichte. Emmerich macht auf dem Registuhl eine gewohnt gute Figur und hat zu jederzeit sein Ensemble fest im Griff. Gerade Ed Skrein, der für mein Gefühl die meiste Screentime hat, fällt positiv auf, der mal eine richtige Hauptrolle auf den Leib geschneidert bekommen hat. Für mich in der Gesamt ein gelungenes Epos, dass aber bei einigen Hardlinern anecken dürfte.

Fazit: Eine dick aufgetragene Aufarbeitung der Schlacht um Midway. Hochkarätig besetzt und actiongeladen inszeniert – Emmerich in Höchstform.

FSK ab 16 (blau)Originaltitel:           Midway
Produktionsland/-jahr:   US 2019
Laufzeit:                138 min
Genre:                   Kriegsfilm, Drama, Action, Historie

Regie:                   Roland Emmerich
Drehbuch:                Wes Tooke
Kamera:                  Robby Baumgartner

Kinostart:               7. November 2019
Home Entertainment:      20. März 2020

Verleih:                 Universum Film/Leonine Home Entertainment

(Quelle: Universum Film)

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