Klimawandel extrem! Roland Emmerich sorgte 2004 für einen waschechten Katastrophenfilm, der diesmal nicht durch Außerirdische, Riesenechsen oder intergalaktische Probleme inspiriert wurde. THE DAY AFTER TOMORROW zeichnet knallhart die Folgen des sorglosen Verhaltens der Menschheit gegenüber Natur und Tiere auf.
.INHALT.
Weil die Welt jahrelang nicht auf Leute wie den Paläoklimatologen Adrian Hall (Dennis Quaid) und die beständigen Warnungen vor den dramatischen Folgen einer globalen Erwärmung hören wollte, peitschen nun Wetterkatastrophen und die Vorboten über die nördliche Hemisphäre. Ob gigantische Flutwellen in New York, Tornados in Los Angeles oder landesweite Temperatureinbrüche – die Menschen müssen sich auf eine neue Eiszeit einstellen. In dieser schrecklichem Klimakatastrophe werden Feinde zu Freunde und Ein Vater muss seinen Sohn retten. Statt wie alle anderen gen Süden zu fliehen, macht sich nämlich Hall auf nach New York, um seinen Sohn, den Zehnkämpfer Sam (Jake Gyllenhaal), aus der verschneiten Metropole zu bergen und, falls möglich, einen Ausweg aus dem Desaster zu finden.
.KRITIK.
Wenn die Welt mit Pauken und Effekttrompeten untergeht, ist Roland Emmerich nicht selten weit. Nach den Außerirdischen (Independence Day) und einer gigantischen Echse namens Godzilla muss diesmal das Wetter für eine Katastrophen-Odyssee mit freundlich-naiver Familienzusammenführung herhalten. Mit THE DAY AFTER TOMORROW zeichnet Emmerich ein gar nicht so fernes Szenario. Die Folgen ignoranter Klimapolitik könnten uns tatsächlich in eine neue Eiszeit steuern lassen. Binnen zwei Wochen legt der “Master of Disaster” die nördliche Erdhalbkugel lahm. Ein Express-Weltuntergang, der erschreckend, aber auch gut anzusehen ist.
The Day After Tomorrow gehört zu den besseren Filmen von Emmerich und skizziert eine Zukunft, die näher ist als uns allen lieb ist. Mit einem großen Feuerwerk an Effekten liefert Emmerich einen wirklich kurzweiligen Film ab. Dennis Quaid als aufopferungsvoller Vater und Wissenschaftler, der den Durchblick hat und Jake Gyllenhaal als dessen Sohn und aufstrebender Stern des US-amerikanischen Schulwesens sind ein Duo, dass leider erst spät zueinanderfindet, aber dessen Zusammenführung den Kern der Erzählung ausmacht. Das Überleben in einer Welt aus Eis ist der Rahmen und die Katastrophe, die Farbe.
In der Tat hat Emmerich einen guten Film auf die Beine gestellt, der heute zeitgemäßer denn je ist. Sollte der sorglose Umgang mit Ressourcen und die anhaltende Umweltverschmutzung fortbestehen, kann es uns in diesem Ausmaß radikal treffen. Das macht The Day After Tomorrow weitaus tiefgründiger und damit hebt er sich deutlich von konventionellen Katastrophenfilmen ab.
.FAZIT.
Emmerichs letzter großer Streich, der an den Kinokassen funktionierte. The Day After Tomorrow ist realistisch und erschreckend. Solide Unterhaltung und ein eindrucksvolles CGI-Werk, dass uns die Folgen eines drastischen Klimawandels schonungslos vor Augen führt.
Originaltitel | The Day After Tomorrow |
Produktionsland/-jahr | USA 2004 |
Laufzeit | 124 min |
Genre | Action, Abenteuer, Science-Fiction |
Regie | Roland Emmerich |
Drehbuch | Roland Emmerich, Jeffrey Nachmanoff |
Kamera | Ueli Steiger |
Kinostart | 27. Mai 2004 |
Home Entertainment | 26. Februar 2002 (DVD) |
Verleih | 20th Century Studios Home Entertainment |