ELEMENTAL | Eine elementare Reise zwischen Hitzewelle und frischer Brise

Mit ihrem neuesten Kinohit ELEMENTAL sind Disney und Pixar voll in ihrem Element. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn in Element City leben die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft friedlich zusammen, zumindest solange sich jeder an die Regeln hält. Die wichtigste lautet: Elemente vermischen sich nicht! Doch was passiert, wenn Feuer und Wasser plötzlich gemeinsame Sache machen müssen?

.INHALT.

Komm mit nach Element City, eine einzigartige Welt, in der die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft immer wieder in witziger Art und Weise aufeinandertreffen.

Hier lernen wir die temperamentvolle, feurige Ember (gesprochen von Emilia Schüle) kennen. Sie steckt in Schwierigkeiten und – auch, wenn ihr das gar nicht passt – nur Wade (gesprochen von Jannis Niewöhner), ein eher lässiger Wasser-Typ, kann ihr helfen. Embers Problem hat nämlich mit Wasser zu tun. Als sie dann herausfinden, dass davon nicht nur Ember, sondern eigentlich die ganze Stadt bedroht ist, geraten die beiden in ein aufregendes Abenteuer voller elementarer Herausforderungen, die sie letztlich nur gemeinsam lösen können.

© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

.KRITIK.

Wow, mittlerweile sind wir bei Film Nr. 27 angekommen. So viele Filme hat Pixar bereits animiert und mit Disney veröffentlicht. In der Vergangenheit gehörten Filme aus dieser Animationsschmiede allerdings nicht mehr als generell unantastbar, denn auch hier wurden in den letzten Jahren nicht immer alles richtig gemacht und leider merkt man auch bei ELEMENTAL: frische Ideen wachsen nicht an Bäumen. Doch was nun als Einstieg finster klingen mag, entpuppt sich nicht als vernichtende Kritik. Ich gehe da tatsächlich wohlwollender mit dem Film ins Gericht. Internationale Reaktionen und auch an den US-Kinokassen hat der Film seine Probleme – die ich durchaus nachvollziehen kann.

Doch bevor wir tiefer in die Materie tauchen, worum geht es bei Elemental eigentlich? Disney entführt die Zuschauer auf eine ebenso urkomische wie fantasievolle Reise in die bezaubernde Welt von Element City, in der die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft aufeinandertreffen. Der Film verspricht eine Mischung aus Spaß und Abenteuer, und in dieser Hinsicht enttäuscht er nicht.

Die humorvollen Begegnungen der Elemente sind zweifellos das Highlight des Films. Sie sind süß, charmant animiert und absolut kindgerecht. Doch werde ich beim Anblick der Figuren unweigerlich an Alles steht Kopf erinnert. Es wirkt fast so, als wäre Elemental eine Blaupause und man hat nur inhaltlich hier und etwas verändert. Sicherlich beruft man sich auf altbekannte Erfolgsmuster, was vollkommen in Ordnung ist. Doch eingefleischte Kinogänger und vor allem Pixar-Fans dürfte dies langsam wie eine Verarsche vorkommen. Wie gesagt, ich bin da nicht so kritisch, denn für mich zählt vor allem der Unterhaltungswert. Und davon gibt es eine Menge. Ob es nun das hitzköpfige Feuer ist, das sich mit dem gelassenen Wasser anlegt, oder die tollpatschige Erde, die versucht, mit der verspielten Luft Schritt zu halten – die Interaktionen zwischen den Elementen sorgen für viele Lacher und ein breites Grinsen im Gesicht der Zuschauer.

Die Welt von Element City ist zweifelsohne mit liebevollen Details gestaltet, die der Vorstellungskraft freien Lauf lassen. Die bunten Kulissen und die charmanten Charaktere verleihen dem Film eine lebhafte Atmosphäre. Hier hat sich Pixar keine Fehler erlaubt. Es wirkt alles wieder so spielerisch und einfach. Alles ist mit Leben gefüllt und punktet vor allem durch den kindgerechten Themenkatalog sehr familienfreundlich. Doch Pixar versäumt es, den Film mit weitaus mehr Tiefgang zu versehen. Während die humorvollen Momente und die visuellen Gags den Zuschauer begeistern wird, fehlt es dem Film an einem emotionalen Anker oder einer erhebenden Botschaft, die nachwirkt. Vorsichtig gesagt, läuft Elemental Gefahr als Animationsfilm von der Stange wahrgenommen zu werden. Warum nicht wieder diese Spritzigkeit, warum nicht diese Leichtigkeit? Man merkt, auch ein renommiertes Erfolgsstudio kommt inhaltlich an seine Grenzen. Mal kann man dies verkraften, doch wird es zum Trend – tut es weh. Elemental ist kein großer Wurf und bleibt im Schatten seiner großen Vorgänger. Es fehlt dieser innovative Geist. Wo ich auch so ein bisschen bei meiner eigentlichen Kritik lande. Es hätte deutlich mehr Zauber gebraucht, um Elemental hier vor allem von Alles steht Kopf anzugrenzen. Die Charakterentwicklung bleibt etwas oberflächlich. Obwohl die Figuren charmant und unterhaltsam sind, vermissen wir die Möglichkeit, eine tiefere Verbindung zu ihnen aufzubauen und ihre persönlichen Reisen und Herausforderungen zu erleben. Eine stärkere Entwicklung der Charaktere hätte dem Film eine zusätzliche Dimension verliehen.

Trotzdem muss ich ehrlich sagen, Elemental ist eine unterhaltsame und fröhliche Reise, die Jung und Alt gleichermaßen begeistern wird. Mit seinem cleveren Humor und seiner fantasievollen Welt bietet er eine kurzweilige Flucht aus dem Alltag. Ein Film, der es schafft, die Zuschauer zum Lachen zu bringen und ihre Vorstellungskraft zu beflügeln.

.FAZIT.

Elemental ist ein lustiger und farbenfroher Animationsfilm, wie wir ihn von Pixar kennen. Er schafft es, ein Lächeln auf die Gesichter der kleinen und großen Zuschauer zu zaubern. Obwohl er in Bezug auf eine tiefere Bedeutung und Charakterentwicklung sowie kaum Neues bietet, ist er dennoch einen Kinobesuch wert. Wer nach leichter Unterhaltung und einem Schuss Fantasie sucht, der wird sicherlich nicht enttäuscht.



OriginaltitelElemental
Produktionsland/-jahrUSA 2023
Laufzeit109 min
GenreAnimation, Abenteuer, Komödie
RegiePeter Sohn
DrehbuchJohn Hoberg, Kat Likkel, Brenda Hsueh
KameraDavid Juan Bianchi, Jean-Claude Kalache
Kino22. Juni 2023
Home Entertainment
VerleihWalt Disney Studios Motion Pictures Germany