Das star-gespickte Schauspielensemble um Gal Gadot, Emma Mackey & Co wird durch den fünfmaligen Oscar®-nominierten Kenneth Branagh ergänzt, der nach “Mord im Orient Express” von 2017 bei seiner zweiten Agatha Christie-Verfilmung erneut Regie führt und in die Rolle des Detektivs Hercule Poirot schlüpft. Die Verfilmung basiert auf Agatha Christies gleichnamigen Roman aus dem Jahr 1937. TOD AUF DEM NIL wurde 2019 mit 65mm Panavision-Kameras gefilmt. So nimmt der Film die Zuschauer mit auf eine Reise in die 1930-Jahre, an viele der nun nachgebauten Schauplätze, die als Inspiration für Christies glamourösen High-Society-Krimi dienten.
.INHALT.
Die Ferien des belgischen Detektivs Hercule Poirot (Kenneth Branagh) an Bord eines glamourösen Schaufelraddampfers in Ägypten wandeln sich zur erschreckenden Suche nach einem Mörder, als die Flitterwochen eines bildhübschen Ehepaars ein tragisches, schnelles Ende nehmen. Diese dramatische Geschichte einer unglücklichen Liebe zeigt, vor der epischen Kulisse der weitläufigen Wüsten und den majestätischen Pyramiden von Gizeh, eine internationale Gruppe tadellos gekleideter Reisende und bietet genügend boshafte Wendungen, die das Publikum bis zur schockierenden, finalen Auflösung im Dunkeln lassen.
.KRITIK.
2017 überraschte in meinen Augen Kenneth Branagh gleich in doppelter Rolle. Nicht nur führte er bei der Neuverfilmung des Agatha Christie-Klassikers Mord im Orient Express Regie, er verzückte auch als Detektiv Hercule Poirot in der Hauptrolle. Obwohl der Ausgang vielen Fans klar sein durfte, so war das Ensemble gespickt mit Hochkarätern der Schauspielzunft und die Spannung war elektrisierend und lud vor allem Unbefleckte des legendären Krimistoffes zum Miträtseln ein. Das kam an der Kinokasse an.
[ Zum Nachlesen: Kenneth Branaghs erste Agatha Christie-Verfilmung Mord im Orient Express ]
Nun schlüpft Kenneth Branagh erneut in seine geliebte Doppelfunktion und inszeniert einen weiteren großen Klassiker aus der Feder Agatha Christies. TOD AUF DEM NIL hat einige Jahre auf sich warten lassen und in meinen Augen hat sich das durchaus auch ausgezahlt. Ich bin auch hier jemand, der die literarischen Vorlagen und Erstverfilmungen nicht wirklich gut kennt – was vielleicht auch gut so ist. Branagh vermag es tatsächlich, aus der doppelten Belastung einen unfassbar großen Gewinn für die Erzählung zu gewinnen. Mit viel Fingerspitzengefühl und Leidenschaft mimt er den Detektiv Poirot und lädt uns damit einmal mehr ein, den mysteriösen Tod an Bord eines Drehraddampfer aufzuklären.
Für mich wohl das erstaunlichste Manko des Films ist das doch sehr große Ensemble aus einzigartigen Schauspielern. War es in Mord im Orient Express noch das Aushängeschild, wirkt das hier beinah überladen und jeder stiehlt dem anderen die Show. Zumal auch dieser Haufen an Talenten, nur bedingt seine Talente ausspielen kann. Inhaltlich kann ich, wie bereits erwähnt, kaum Aussagen treffen. Ich habe es wahrlich genossen, dabei zuzusehen, wie alle miteinander interagieren und Branagh das Zepter in die Hand nimmt. Es ist spannend und die Kulisse atemberaubend schön. Fast schon wirkt es so, als befänden wir uns bei einem Theaterstück. Die Bühne ist groß und die Chemie untereinander ist famos.
.FAZIT.
Tod auf dem Nil ist ein meisterhaftes Krimistück, das vieles, aber nicht alles richtig macht. Branagh weiß, einerseits selbst zu überzeugen, aber andererseits auch sein Ensemble in die richtigen Bahnen zu lenken. Für Neulinge, die wenig mit Agatha Christie zu tun haben, ein Must-see. Ob Kenner genauso viel Spaß mit dem Film haben, kann ich an dieser Steller leider nicht beantworten. Da verweise ich gerne auf die Kollegen.
Originaltitel | Death on the Nile |
Produktionsland/-jahr | USA, Großbritannien 2022 |
Laufzeit | 127 min |
Genre | Krimi, Drama, Mystery |
Regie | Kenneth Branagh |
Drehbuch | Michael Green, basierend auf dem Roman von Agatha Christie |
Kamera | Haris Zambarloukos |
Kinostart | 10. Februar 2022 |
Home Entertainment | – |
Verleih | Walt Disney Studios Motion Pictures Germany |